Neue Besitzerin des Areals Hammerwerk in Worblaufen ist die Halter AG. Sie hat das 11'558 m2 grosse Grundstück der R. Müller AG erworben, welche ihren industriellen Betrieb im Frühling 2014 einstellte. Wegen der Lage an der Aare und den kurzen Distanzen zum öffentlichen Verkehr eignet sich der nicht denkmalgeschützte Teil des Areals für hochwertiges Wohnen für Singles, Familien- und Paarhaushalte. Die Entwicklung des Areals wurde mit einem Studienauftrag mit sechs Büros gestartet, aus dem die Studie Lungomaare zur Weiterbearbeitung empfohlen wurde. Das Siegerprojekt der Architekten Büro B in Bern überzeugte durch die zurückhaltende Transparenz der Neubauten. Sie ergänzen den Bestand logisch und respektieren die Auenlandschaft. Ein künftig öffentlicher Platz wird die neuen und älteren Gebäude in Beziehung zueinander setzen. Die Gemeinde war eng in den Prozess einbezogen und wirkte im Beurteilungsgremium mit.
Auf dem Areal befinden sich historisch bedeutende Elemente – ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einer historischen Hammeranlage. Neue Eigentümerin dieser Bestandesbauten ist die equimo AG, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stiftung Edith Maryon, Basel. Sie hat das Gebäude letzten Sommer von der Halter AG übernommen.
Die Hammeranlage mit dem hölzernen Wellbaum und den wassergetriebenen Schwanzhämmern aus dem 17. Jahrhundert zeugt von der industriegeschichtlichen Entwicklung. Die Anlage wurde zwischen 1677 und 2014 für die Metallverarbeitung genutzt. Im 2014 stellte die R. Müller AG ihren Betrieb ein. Sowohl der Wellbaum und die Hämmer, wie auch die grosse Esse und das 1996 rekonstruierte Wasserrad sind noch funktionstüchtig.
Das historische Gebäude umfasst vier Wohnungen und verschiedene Kunsthandwerkbetriebe. Seit einiger Zeit nutzt u. a. ein Kunstschmied die historische Infrastruktur. Das soll so bleiben. Die Stiftung Edith Maryon bzw. die equimo AG plant, das Kunstgewerbe zu erhalten und weiter zu entwickeln sowie das Gebäude sanft und schrittweise zu sanieren. Für Ittigen sind die Absichten der neuen Eigentümerin ein Glücksfall. Die historisch sehr bedeutende Hammeranlage kann erhalten und das Weiterbestehen der einquartierten Kunsthandwerkbetriebe sichergestellt werden.