Weltweit beschäftigen sich Immobilienentwickler und Architekten damit, wie sich auf möglichst wenig Fläche maximaler Wohnkomfort schaffen lässt. Der neue Trend ist Ausdruck eines strukturellen Wandels unserer Gesellschaft. Waren Einpersonenhaushalte 1920 noch in der Minderheit, so machen diese seit den 1990er-Jahren den grössten Teil der Schweizer Haushalte aus – mit stetig steigender Tendenz. Das Bundesamt für Statistik prognostiziert bis ins Jahr 2045 gar eine Erhöhung der Einpersonenhaushalte auf 1,7 Millionen, was einem Anteil von 38 Prozent aller Haushalte entspräche.
Als Grund für das voraussichtliche Wachstum der Kleinhaushalte werden einerseits die steigende Lebenserwartung und damit die Zunahme verwitweter, alleinlebender Personen genannt. Andererseits zeigen die lange Ausbildungszeit und die hohe berufliche Mobilität der jüngeren Generationen Wirkung. Man bindet sich später, und die Familienplanung wird hintenangestellt.
Dem steigenden Bedarf an Kleinwohnungen begegnet in der Schweiz das neue Wohnkonzept MOVEment. Im Kern besteht MOVEment aus elektronisch verschiebbaren Raummodulen, welche die Bewohner auf Knopfdruck der gewünschten Wohnsituation anpassen können. Innerhalb von wenigen Sekunden wird so Platz geschaffen zum Arbeiten, Schlafen, Kochen, Fernsehen oder auch für Yogaübungen am Boden. Dies alles findet in nur einem Zimmer mit einer Mindestgrösse von rund 23 bis 40 Quadratmetern Platz. Das geräumige Bad ist in einem separaten Raum untergebracht.
Basierend auf der Idee des österreichischen Architekten Angelo Roventa hat die Immobilienentwicklerin Halter AG das schweizweit einzigartige Wohnkonzept in den vergangenen zwei Jahren bis zur Marktreife vorangetrieben. Die ersten 41 MOVEment-Wohnungen werden im Herbst in der Überbauung The Jay in Adliswil bezogen, weitere 35 folgen bis Herbst 2021 im Claraturm beim Basler Messeplatz.
Halter hat sich zum Ziel gesetzt, jährlich bis zu 300 MOVEment-Einheiten in die eigenen Entwicklungen und die Projekte von Auftraggebern einzubauen. Bis 2045 würden so über 7’500 zusätzliche Mikroapartments auf den Wohnungsmarkt gelangen. Ein kühnes Ziel. Doch wenn das Bundesamt für Statistik Recht behält, reicht dies längst nicht aus, um der prognostizierten Nachfrage gerecht zu werden.
Link zum neuen MOVEment Trailer auf YouTube (Produktion: Jonas Urscheler)
Weitere Informationen unter www.move-ment.ch